Debatte: Die Rolle Deutschlands

Klare politische Stellungnahme Berlins gefordert

(ips) Eine klare politische Stellungnahme Deutschlands und der Europäischen Union (EU) im Nahostkonflikt hat die palästinensische Schriftstellerin und Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser gefordert. Besonders Deutschland müsse sich aufgrund seiner Geschichte für die Wahrung der Menschenrechte in Israel und Palästina einsetzen.

"Deutschland ist mitschuldig an der Misere in Israel und muss deshalb ein Scheitern des Friedensprozesses verhindern", sagte Farhat-Naser in einem Gespräch mit Kommunikation Global, eine Monatszeitschrift der Nachrichtenagentur IPS. Auch die EU müsse politische Verantwortung übernehmen: "Deutschland und die EU haben sehr gerne bei der Unterzeichnung von Friedensabkommen mitgefeiert. In der Wahrnehmung ihrer moralischen Verpflichtung zur Einhaltung der Abkommen haben sie jedoch beide versagt.“

Die Friedensaktivistin und Universitätsprofessorin Fahrat-Naser, die auf Einladung des Internationalen Frauenzentrums Bonn (ifz), Deutschland besucht, gründete 1994 zusammen mit israelischen und palästinensischen Frauen das ’Jerusalem Center for Women’. Ziel der Institution waren Gesprächsforen zwischen Frauen aus Israel und Palästina, um Vorurteile und Ängste zwischen den Frauen abzubauen. Letztes Jahr legte sie ihr Amt nieder.

"Ohne politische Stabilität kann unsere Friedensarbeit nicht erfolgreich sein", sagte Naser. Seit dem 11. September habe sich die Situation der Palästinenser erheblich verschlechtert. Das israelische Militär verübe Massaker, zerstöre Häuser und plündere Geschäfte, damit die Palästinenser das Land verlassen. "Die Leute in Israel müssen endlich begreifen, dass, Friede und Sicherheit nur über Verhandlungen und nicht über militärische Aktionen erfolgen kann", erklärte die Friedensfrau Fahrat-Naser

Quelle: Islamische Zeitung

@ Ekrem Yolcu

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