Münster: Ausbildung von Lehrern

Islamunterricht - Nadeem Elyas fordert Mitsprachrecht

(dpa)Als erste deutsche Hochschule wird die Universität Münster Lehrer für den Islamunterricht ausbilden. Die Religionswissenschaften der Universität sollen zu einem Zentrum für religiöse Studien ausgebaut und um einen Lehrstuhl für Islamische Theologie erweitert werden, sagte Nordrhein-Westfalens Bildungsministerin Gabriele Behler (SPD). Dies wurde im Zuge der Zielvereinbarungen festgelegt, die Behler und Hochschul-Prorektor Normann Willich am Dienstag in Münster unterzeichneten.

Nach Worten Behlers soll der neue Lehrstuhl zur Integration und Gleichberechtigung der 260 000 Schüler moslemischen Glaubens in Nordrhein-Westfalen beitragen.

«Islamunterricht unter staatlicher Schulaufsicht bietet außerdem die Gewähr dafür, dass jungen

Menschen keine Inhalte vermittelt werden, die nicht mit der Werteordnung des Grundgesetzes vereinbar sind.»

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Nadeem Elyas, begrüßte die Zielvereinbarung als positives Zeichen, kritisierte aber den inhaltlichen Zuschnitt des Lehrstuhls. Die Ausbildung müsse sich stärker mit der Erziehung zum Glauben und
weniger mit der Vermittlung religiösen Wissens befassen, forderte er. Außerdem würde der ZMD bei der Wahl des Lehrstuhlinhabers gerne Empfehlungen geben und bei Auswahl der Lehrer und Inhalte «ein Wort mitsprechen».

Quelle: Islamische Zeitung

@ Ekrem Yolcu

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