Die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung
Marie Luise Beck (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich für die "Einbürgerung des
Islam in die deutsche Gesellschaft aus".Auf Einladung der Islamischen Föderation
Bremen (IFB) sprach sie in der Fatih Moschee Bremen unter der Veranstaltungsreihe
"Dialog nötiger denn je".
Unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen ist der Islam in die deutsche Gesellschaft
integrierbar sei die zu beantwortende Frage.Der Islam gehöre auch historisch zu Europa.
800 Jahre lebten Christen, Juden und Muslime friedlich in der toleranten Gesellschaft im
muslimischen "Al-Andalus", dem heutigen Spanien.
In Deutschland würden derzeit 3 Millionen Muslime leben. Es müssten daher möglichst
bald Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit der Islam zu einem normalen,
gleichberechtigten Teil dieser Gesellschaft wird. "Den Muslimen muß das Gefühl
vermittelt werden" so Beck "dass dies auch ihr Land ist".
Der Islam in Deutschland werde ein anderes Gesicht bekommen als beispielsweise in der
Türkei. "Er wird sich ein Stück weit verändern, wenn er sich in diesem Land
entwickelt" so die Ausländerbeauftragte.
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Das christliche Deutschland müsse sich den
muslimischen Bürgern öffnen und sich damit auseinandersetzen, dass der Islam einen Platz
in der Gesellschaft brauche, sich zeigen und sich nicht verstecken möchte. Solange die
muslimischen Gotteshäuser in den Hinterhöfen waren, seien sie nicht wahrgenommen worden.
Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass dies ein unwürdiger Zustand für ein Gotteshaus
gewesen sei.
Der Wunsch vieler Muslime, besonders der Jüngeren, sei es nun die Gottteshäuser auch
für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Der Bau einer Moschee sei aber noch in vielen
Teilen Deutschlands ein Problem.
"Wir tun uns schwer, dem Islam das zu gestatten, was für andere
Religionsgemeinschaften längst selbverständlich sei" kritisierte Beck. "Die
Politik drückt sich davor Entscheidungen zu treffen. Diese Aufgabe wird, im Fall des
Schächtens den Richtern überlassen. Dabei sollten Gerichtsurteile die letzte Lösung
sein."
Beck appellierte auch an die Muslime: "Die Moscheen müssen auch ihre geistigen
Türen öffnen, damit die Möglichkeit entstehen kann, miteinander zu sprechen.Damit
Vertrauen wachsen und dieser Einbürgerungsprozeß ein Stück vorankommt".
Quelle: Islamische Zeitung
@ Ekrem Yolcu |