Donnerstag, 3.
April 2003
Protest der Medien
Reporter mit Gewalt entfernt
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat gegen Einschränkungen in der
Berichterstattung über den Irak-Krieg protestiert. Das britische und
amerikanische Militär habe unabhängig von den Truppen arbeitende
Journalisten mit Gewalt aus Gebieten im Südirak entfernt, erklärte die
europäische Vereinigung privater und öffentlich-rechtlicher
Fernsehanstalten am Donnerstag in Kuwait-Stadt.
"Das US-Central-Command schränkt derzeit das Sammeln von Informationen
im Süden Iraks gezielt ein." Betroffen seien vor allem Mitarbeiter von
Medien aus den Ländern, die sich nicht an dem Militärschlag gegen Irak
beteiligten. Mehrere Filmteams seien gezwungen worden, das Gebiet zu
verlassen.
Die USA und Großbritannien haben zahlreiche Journalisten als direkte
Begleiter ihrer Truppen in Irak eingeladen. Dieses Angebot habe die EBU
zunächst begrüßt, hieß es weiter. Nun scheine jedoch eine Art
Kastensystem zu entstehen: "Es gibt die (an die Truppen) angeschlossenen
Journalisten, Journalisten aus Ländern, die zu der so genannten
Koalition gehören und sich an die Truppen wenden können, und die
wirklich unabhängigen Berichterstatter, die davon abgehalten werden,
auch nur in die Nähe der Ereignisse zu kommen."
Eine Sprecherin des US-Militärs in Kuwait-Stadt sagte, sie wisse nichts
davon, dass Journalisten gezwungen worden seien, den Süden Iraks zu
verlassen. Ein britischer Militärsprecher ergänzte, das Gebiet sei nach
wie vor unsicher. "Es ist in ihrem eigenen Interesse, nicht dort zu
sein."
Adresse:
http://www.n-tv.de/3151320.html
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