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Naher Osten: Frauen als erste Opfer

UN-Studie sieht Palästinenserinnen als Hauptleidtragende der Militarisierung


(ips)Israels Militärpräsenz in den besetzen Gebieten hat fatale Folgen für das Leben palästinensischer Frauen, warnt eine neue UN-Untersuchung. Sie sind nicht nur Gewalt und zunehmender Repression im Gazastreifen und Westjordanland ausgesetzt, sondern müssen auch Lücken füllen, die durch Tod, Verhaftung oder Arbeitslosigkeit ihrer Männer entstehen.

Seit dem jüngsten Aufstand in den palästinensischen Gebieten im September 2000 sind mehr als 2.600 Palästinenser getötet worden. Die Wirtschaftsleistung ist auf die Hälfte des vormaligen Bruttoinlandsproduktes zusammengeschrumpft, und die Zahl der Armen hat sich von 637.000 im September 2000 auf fast zwei Millionen im März 2003 verdreifacht. Ferner ist die Hälfte der erwerbsfähigen Palästinenser nach Schätzungen der Weltbank arbeitslos.

"Die Möglichkeiten der Palästinenserinnen, mit der veränderten Situation fertig zu werden, sind erschöpft", heißt es in der Untersuchung für die Tagung der UN-Kommission über den Status der Frau vom 1. bis 12. März in New York. "Immer mehr Frauen sind auf Not- und insbesondere Nahrungsmittelhilfe angewiesen."

Das Papier beruft sich auf Angaben des Weltkinderhilfswerks UNICEF, wonach sich der Zugang zu den Gesundheitsdiensten verschlechtert hat und 65 Prozent der palästinensischen Frauen von Einbrüchen bei der Nahrungsmittelversorgung betroffen sind.

Seit die israelischen Streitkräfte die Bewegungsfreiheit der Palästinenser beschneiden, wächst auch die Zahl der Schwangeren, die zu Hause oder ambulant entbinden müssen. Dies wiederum stellt für die Betroffenen eine extreme Belastung dar und erhöht die Gefahr von Komplikationen bei der Geburt.

Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtet weiter von 46 Fällen, in denen Schwangere an den militärischen Grenzposten niedergekommen sind, während sie auf die Genehmigung zur Weiterfahrt warten mussten. Dieser Umstand wiederum wird für den Tod von 24 Frauen und 27 Säuglingen seit Juni 2003 verantwortlich gemacht.

Auch weist die UN-Studie darauf hin, dass durch Bauarbeiten an der umstrittenen israelischen Mauer auf Palästinensergebiet unzählige Wohnstätten zerstört wurden. Zudem beschlagnahmten Israelis für den Mauerbau 1.150 Hektar hochwertiges palästinensisches Agrarland.


Quelle: Islamische Zeitung




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