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FESTE - Anlässe und Riten

Im Anschluß an den Fastenmonat Ramadan


feiert die islamische Gemeinschaft das Fest des Fastenbrechens, im Anschluß an die Zeit der rituellen Pilgerreise nach Mekka das Opferfest.

Diese beiden allgemeinen Feste schließen sich an zwei der fünf Hauptpflichten des Islams an. Trotz regionaler Unterschiede in der Festtradition und Festgestaltung feiern alle Muslime, Sunniten und Schiiten, diese Feste zum selben Datum und mit derselben Intention.

Fest des Fastenbrechens

Dem Fest des Fastenbrechens geht eine Fastenzeit voraus, der Ramadan.
Anders aber als bei der österlichen Fastenzeit liegt der Höhepunkt im islamischen Festzyklus noch in der Fastenzeit selbst, wenn in der "Nacht der Bestimmung" der Herabsendung des Korans an Muhammad, den Propheten des Islams, gedacht wird.
Fasten bedeutet für den Muslim, sich von Morgengrauen bis zur abendlichen Dämmerung jeglicher Nahrungsaufnahme in fester und flüssiger Form zu enthalten. Die Fastenzeit selbst hat ihren Wert in der Erfüllung des göttlichen Gebots zu fasten und in der feierlichen Rezitation des Korans.

Im Unterschied dazu ist die christliche Fasten- bzw. Bußzeit eine Vorbereitungszeit auf den Höhepunkt christlichen Glaubens, die Feier des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.

Türkische Muslime nennen das Fest des Fastenbrechens "scheker bayram", d.h. "Zuckerfest". Zucker heißt türkisch "scheker" - der Name spielt auch auf die Süßigkeiten an, die zum Fest gebacken werden. Es könnte sich aber auch um eine Ableitung aus dem Arabischen "schukr", Dank, handeln. Das "scheker bayram" wäre dann das Dankesfest für die bestandene Bewährungsprobe der Fastenzeit.

Opferfest

Das Opferfest, zeitlich am Ende der Riten der Pilgerfahrt nach Mekka, feiern alle Muslime im Gedenken an das Opfer Abrahams. Ähnlich wie im Buch Genesis (Gen 22,1-9) löst auch im Koran (K 37,100-110) Gott das Opfer seines Dieners Abraham, dessen Sohn, durch einen Widder aus. Dieser Gott will keine Menschenopfer - ist die gemeinsame Botschaft.

Die christliche Interpretation führt das Opfer Abrahams bis in die Osternacht weiter und bringt es mit dem Tode Jesu in Verbindung.
In der europäischen Diaspora machen es die hiesigen Verhältnisse den Muslimen schwer, ihr Fest zu feiern: Oft sind die Schafe gar nicht in genügendem Maß vorhanden, um jeder Familie den Kauf eines Opfertieres zu ermöglichen. Zudem verbietet das Tierschutzgesetz die Schächtung (vgl. Faltblatt 9 "Religionsfreiheit"). Deshalb weichen die Familien ausländischer Herkunft häufig auf die Möglichkeit aus, von den Daheimgebliebenen oder einer islamischen Hilfsorganisation ein Opfertier in ihrem Namen zu erwerben, schächten und verteilen zu lassen.

Je nach Tradition der islamischen Länder werden das Geburtsfest Muhammads und seine Himmelsreise gefeiert.
Das Aschura-Fest im ersten Monat des islamischen Mondkalenders hat in seiner Bedeutung für Sunniten und Schiiten nicht den gleichen Inhalt. Während sich die Sunniten der Landung der Arche Noahs erinnern,
gedenken die Schiiten des Märtyrertodes des Enkels Muhammads, Hussein, bei Kerbela im Kampf gegen die Umayyaden.

Persönliche Feste im Leben des Muslims markieren den Übergang von einer Lebensphase in die andere.

Beschneidung


Die Beschneidung - bis ins Grundschulalter hinein - ist ein gesellschaftliches Ereignis. Sie macht deutlich, daß das Kind nun in die Gemeinschaft der Männer und in die Pflichten als Muslim eingeführt werden soll. Die Beschneidung zeigt nicht die Aufnahme in den Islam an. Ein Vergleich mit der christlichen Taufe ist falsch. Das Beschneidungsfest wird in Deutschland - bis auf die Vornahme des Eingriffs durch einen Arzt - nicht anders als in den traditionell islamischen Ländern gefeiert.

Eheschließung


Mit der Hochzeit feiern die Familien der Brautleute den Abschluß des Ehevertrages (vgl. "Ehe und Familie"), nicht aber den Beginn einer unauflöslichen Ehe. Bei der Hochzeitsfeier veränderte sich in Europa und den von ihm beeinflußten islamischen Ländern vor allem die Aufteilung der Hochzeitsgesellschaft in Geschlechter. Auch die öffentliche Überprüfung der Jungfernschaft wird immer weniger praktiziert.

Der islamische Kalender


(sunnitisch/schiitisch) Die Daten des islamischen Mondkalenders können nicht fortlaufend in den gregorianischen Kalender, der sich an der Sonne orientiert, übertragen werden. In der islamischen Welt war und ist es die Aufgabe der Gelehrten, die Daten vorauszuberechnen. Endgültig jedoch entscheidet über den Beginn eines Monats die Beobachtung der Mondsichel.

Aschura 10. Muharram (1. Monat)
Geburtstag des Propheten 12. RabbŒï al-awwal (3. Monat) Himmelsreise des Propheten 26. Radschab (7. Monat) Beginn der Fastenzeit 1. Ramadhan (9. Monat) Nacht der Bestimmung 26. Ramadhan (9. Monat) Fest des Fastenbrechens 1. Schawƒl (arab.: ìd al-fitr; türk.: eker bayrami) (10. Monat) Opferfest 10. Dhu-l-Hi a (arab.: id al-adhan; türk.: kurban bayrami) (12. Monat)

Quelle: Internet

by Muhammed Faruk

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