Die vierte
Mutter der Gläubigen Schützerin des Heiligen Qur`an |
"Oh,
Töchterlein, stelle dich der,der ihre Schönheit und die Liebe des Gesandten Allahs
gefällt, nicht gleich. Bei Allah, ich habe erfahren, daß der Gesandte Allahs a.s.s. dich
nicht liebt, und wenn ich nicht da wäre, hätte er sich von dir scheiden lassen" Hafsa
war zuvor mit Hunaif Adi aus dem Stamme Quraisch verheiratet gewesen. Hunaif nahm an
beiden Emigrationen der Muslime,
nach Abbessinien und nach Medina teil und wurde zu den Gefährten des Propheten a.s.s.
gezählt. Er nahm als einziger
aus seiner Familie an der Schlacht von Badr teil. Nachdem er in der Schlacht von Uhud
verwundet worden war, verstarb
er in Medina. Als Witwe hinterließ er Hafsa, die Tochter des Omar ibn Al Kattab. Hafsa
war erst zwölf Jahre alt. Nach
dem Tode ihres Mannes kehrte Hafsa in das Haus ihres Vaters zurück. Dort verbrachte sie
betrübt und traurig ihre Tage, bekümmert,
daß ihre Jugend so einsam und abggeschieden verrann. Dies bereitete ihrem Vater tiefe
Sorge. Nachdem er über sechs
Monate lang die Trauer Hafsas ertragen hatte, entschloß er sich, ihr einen Ehemann zu
suchen. Bei seinen Überlegungen kam er dabei
auf seinen Freund Abu Bakr ibn Abi- Quhafa, der zugleich der erste Gefährte des Propheten
a.s.s. und dessen Schwiegervater war. Beim Überdenken gefiel Omar der Gedanke immer mehr.
Denn Abu Bakr war ein erfahrener Mann von gütigem Charakter, ruhig und zuverlässig, und
würde seine Tochter Hafsa ohne Zweifel gut behandeln und die Trauer der Witwenschaft von
ihr nehmen. Auch dachte Omar, daß eine Ehe mit Abu Bakr ihn mit dem Propheten a.s.s. mehr
in Verbindung bringen würde. Heirat
Nachdem er dies überdacht hatte, gab es für Omar kein Zaudern und er ging zu Abo Bakr und berichtete ihm über seine Hoffnungen für seine Tochter Hafsa. Doch Abu Bakr, der ihm schweigend zuhörte, erwiderte seinen Vorschlag mit keinem Wort. Die Ablehnung Abu Bakrs, Hafsa zu heiraten, traf Omar sehr tief. Denn es schmerzte ihn, zu glauben, daß Abu Bakr, nachdem er ihm seine Tochter angeboten hatte, ihm die Beleidigung zufügen könnte, Hafsa abzulehnen. In Zorn und tiefer Sorge verließ er das Haus Abu Bakrs. Doch brachte ihn dies nicht von seinem Vorhaben ab, seine Tochter zu verheiraten. So führten ihn seine Überlegungen zum Hause Osman ibn Affan. Osman ibn Affan war mit Ruqayia, der Tochter des Propheten a.s.s. verheiratet gewesen. Doch war Ruqaiya kurz nach ihrer Rückkehr nach Medina von der ersten Emigration der Muslime nach Abbessinien gestorben. Osman war daher schon längere Zeit Witwer. Er war wegen seines guten Charakters, seiner Frömmigkeit und infolge seiner Stellung zu Mohammed a.s.s., als dessen Schwiegersohn, hochangesehen unter den Muslimen. Nachdem Omar dies überdacht hatte, bot er Othman seiner Tochter Hafsa zur Ehefrau an. Othman zögerte mit seiner Antwort und bat Omar einige Tage zu warten. Danach zog er sich von dem Angebot zurück, mit den Worten: "Ich will jetzt nicht heiraten." Diese Kränkung seiner Ehre durch Othman verletzte Omar umso tiefer, als er die Ablehnung seiner Tochter durch Abu bakr noch nicht verwunden hatte. Nach einem anderen Bericht ist Omar erst zu Othman und dann zu Abo Bakr gegangen. Omar war über die beiden Ablehnungen sehr zornig und konnte nicht verstehen, daß Gläubige und gute Freunde seine Tochter Hafsa, die jung, gläubig und von gutem Charakter war, ablehnen konnten, zumal er selbst als ihr Vater eine Stütze des Islam und aus edlem Geschlecht war. Er kam von der Frage nicht los, warum Abu Bakr und Othman seine Tochter zurückgewiesen hatten. Um Gewißheit zu erlangen, ging er zum Propheten a.s.s. und brachte seine Beschwerde vor ihn. Der Prophet a.s.s. merkte sogleich, daß Omar aufgebracht war, und begegnete ihm mit der Frage, was ihn betroffen habe. Omar sprach sehr offen vor dem Propheten a.s.s. und rügte das verletzende Verhalten Abu Bakrs und Osmans. Der Prophet lächelte und antwortete ihm beruhigend: "Hafsa wird den heiraten, der besser als Othman ist; und Osman wird die heiraten, die besser als Hafsa ist. Diese Worte erstaunten Omar sehr, denn wer anders als der Prophet a.s.s. konnte besser als Osman sein. Er verstand dies Angebot des Propheten a.s.s., seine Tochter zu heiraten. Dies war ihm eine große Ehre, die Omar selbst niemals zu wünschen gewagt hätte. Befreit von seiner Sorge, eilte er voller Freude auf den Propheten zu und gratulierte ihm zu seinem Entschluß. Dann eilte er hinaus, um allen Leuten seine Freude über die Verlobung zu verkünden und ihre Glück wünsche entgegenzunehmen. Danach lief er nach Hause, um seiner Tochter die frohe Botschaft zu übermitteln. Auf dem Wege begegnete ihm Abu Bakr, der seine Freude bemerkte und erriet, was ihre Ursache war. Entschuldigend und zugleich gratulierend streckte Abu Bakr ihm seine Hand entgegen und sprach: "Oh Omar, sei nicht traurig wegen mir, denn der Prophet a.s.s. hatte bereits zuvor von (einer Heirat mit) Hafsa gesprochen, und ich konnte das Geheimnis des Propheten nicht publik machen. Hätte
der Prophet Hafsa nicht geheiratet, so hätte ich sie geheiratet." Damit klärte sich
das Mißverständnis zwischen den Freunden auf. Jeder von ihnen eilte zu seiner Tochter;
Abu Bakr, um Aischa über die Künftige Heirat Mohammeds mit Hafsa zu informieren und sie
in ihrer zu erwartenden Erregung zu besänftigen, um es ihr zu erleichtern, sich in die
neue Situation einzufinden, Omar aber zu Hafsa, um ihr zu dem besten Ehemann Glück zu
wünschen, den sie sich je hätte wünschen können. Die Stadt Medina segnete diese Heirat
und gratulierte Omar zu der Ehre der Verwandtschaft mit dem Propheten. Sie segnete auch
Hafsa, die Gläubige, weil der Prophet sie als Ehefrau zu sich nahm. Kurz danach segnete
Medina auch die Heirat Osmans mit Umm kalthum, der Tochter des Propheten a.s.s., wie
Mohammed a.s.s. gegenüber Omar schon angedeutet hatte. Ehe
Nachdem
das Haus des Propheten sich für den Empfang der neuen Ehefrau bereitet hatte, fand die
Eheschließung im Monat Saban des Jahres drei n.H.statt. Hafka kam in das Haus des
Propheten zu Sawada und Aisha. Sie erhielt ihre Wohnung neben der von Aischa. Während
Sawada Hafsa sehr freundlich empfing, war Aischa von dem Erscheinen Hafsas unangenehm
beffdu-t. Denn sie vermochte nicht zu verstehen, daß ihr Mann eine weitere Ehefrau zu
sich nahm, während er in der Ehe mit Chadischa keine andere Frau bis zu ihrem Tode zu
sich genommen hatte. Hafsa nahm einen hohen Rang im Hause des Propheten ein, einmal Kraft
ihrer eigenen Stellung als Tochter des hochangesehenen Omar ibn Al Khatab, dann aber auch
als Gläubige, deren erster Mann für den Islam gefallen war, ferner weil der Prophet sie
selbst ausgewählt hatte und zu seiner Ehefrau nahm. Diese Stellung Hafsas legte bereits
erste Ursachen für Aischas Eifersucht, obwohl ihr eigener Rang höher war als der von
Hafsa. Betrübt und eifersüchtig machte sie jedoch besonders, daß der Prophet nun lange
Zeit bei Hafsa verweilte, was zuvor bei Sawada nicht geschehen war. Stellung Hafsas zu Aischa
Zunächst lebte Hafsa im Hause Mohammed zufrieden und fröhlich, obwohl ihre Beziehung zu Aischa von Anfang an durch Eifersucht betrübt war. Als sich jedoch herausstellte, daß die Liebe des Propheten zu Aischa die seine zu ihr überwog traf sie dies tiefer. Doch mußte Hafsa dies einsehen, weil Aischa bereits vor ihr mit dem Propheten a.s.s. verheiratet war und die Tochter seines besten Freundes Abu Bakr war. dazu war Aischa die einzige unter den Ehefrauen Mohammads a.s.s., die mit keinem vor ihm verheiratet gewesen war und zu ihm daher als Jungfrau kam. Als Mohammed a.s.s. jedoch weitere Ehefrau zu sich nahm, besserten sich auch die Beziehungen zwischen Hafsa und Aischa. In den folgenden Auseinandersetzungen standen Hafsa und Aischa gemeinsam gegen die anderen Frauen. Omar, der Vater Hafsas, billigte das Zusammengehen seiner Tochter mit Aischa nicht, als er erfuhr, daß es sich gegen die anderen Frauen richtete. Darum ermahnte er seine Tochter mit den Worten: "Wo bist du von Aischas (stand) und wo ist dein Vater von ihres (Vaters Stand)? Durch diese Worte wollte Omar seine Tochter darauf hinweisen, daß sie niedrigen Ranges als Aischa sei und auch der Vater Aischas höher als er selbst stehe. Es war ihr daher nicht erlaubt, sich mit Aischa gleichzusetzen und sich so viel herauszunehmen, wie Aischa. diese Ermahnung beinhaltet aber auch, daß seine Tochter ihre Beziehung zu Aischa nicht zu eng gestalten sollte. Als Omar einmal erfuhr, daß seine Tochter sogar dem Propheten öfter Widerworte gab, und ihn dadurch verärgerte, eilte er zu ihr, um sie zur Rede zu stellen, ob das, was er gerade gehört hatte, wahr sei, und als sie ihm dies bestätige, sprach er zornig zu ihr: " wisse, ich ermahne dich, fürchte dich vor der Strafe Allahs und dem Zorn seines Gesandten Oh, mein Töchterlein, du solltest dich nicht vergleichen mit der, die an ihrer Schönheit und an der Liebe des Gesandten Allahs Gefallen findet. Bei Allah, ich habe erfahren, daß der Prophet a.s.s. dich nicht liebt und wenn ich nicht wäre, hätte er sich von dir scheiden lassen." Doch fruchtete diese Mahnung wenig, denn Hafsa besaß eine starke Persönlichkeit und war sehr selbsbewußt und stolz, so daß sie nicht überzeugt werden konnte, daß Aischa oder eine der anderen Ehefrauen des Propheten Mohammed a.s.s. einen höheren Rang einnehmen sollte als sie. Daher ließ sie sich nicht abhalten, dem Propheten weiterhin zu widersprechen. sogar auf religiösen Gebiet versuchte sie, den Propheten durch Qur'anverse zu überzeugen. Trotz der Eigenwilligkeit Hifsas war der Prophet a.s.s. bemüht, sie wie auch seine anderen Ehefrauen zart und barmherzig zu behandeln. Hafsa erfuhr neben Aischa die meiste Rücksichtnahme seitens des Propheten a.s.s., denn beide waren Töchter naher Freunde und der besten Männer, die Mohammed a.s.s. in seiner Umgebung hatte. Quelle: Die Wahrheit |